Usbekistan

Auf einen Blick

Kriterien Be­wer­tung Beschreibung
Besucht im Jahr2010Regionen: Tashkent, Samarkand, Buchara, Chiwa
Anreise, VisumFlugVisum bis max. 30 Tage über Botschaft, es empfiehlt sich ein Visa-Service
Gesundheits­risiko relativ hoch Das Land ist prädestiniert für Flöhe, das Essen kann sehr leicht den Magen verderben. Ein gewisser Hygienemangel ist nicht zu übersehen.
Transport Eine gute allgemeine Infrastruktur in die Hauptbereiche des Landes mit Auto, Bus, Bahn und Flugzeug. Strassen sind zwar groß, aber in schlechtem Zustand.
Reise­möglichkeiten Auf den Hauptrouten kann man beliebig das Transportmittel wählen. Bus oder Eisenbahn, von Buchara nach Chiwa empfiehlt sich ein Taxi. Die Kosten liegen bei ca. 10 US$ pro 100 km, und man sitzt bequem. Eine Nachtfahrt mit der Eisenbahn sollte man schon alleine wegen der Schlafkabinen machen. Sehr guter Service. Tickets am besten über das Hotel organisieren lassen.
Höhe­punkte Die Mausoleen, Karawansereien und sonstigen Altertümer aus Samarkand und Buchara, die Altstadt von Chiwa. Die gemütlichen Sitz-/Liegebetten beim Essen in den Restaurants.
Unbedingt sehen Neben den architektonischen Höhepunkten der Haupttouristenorte lohnt sich auch immer ein kleiner Abstecher in den Neustadtbereich, mit runtergekommenen sowjetischen Plattenbauten. Auch die Steppe und die Bewässerungslandwirtschaft sind einen zweiten Blick wert. U-Bahnhöfe in Tashkent (nicht fotografieren). In jeder Stadt gibt es einen Navoi-Park.
Kosten, Preis/
Leistungs­verhältnis
Sehr gut. Hier zählt nur der Dollarschein. Da bei unserer Ankunft am Flughafen keine Wechselstube offen war, wurde man geradezu gezwungen auf dem Schwarzmarkt Geld zu wechseln. Dadurch wurde es relativ billig. Obwohl verboten (eventuell semi-offiziell), gab es genug Gelegenheiten. Da der 1000 Sum Schein (=0.5$) die höchste Note ist, bekam man für 100$ immer einen riesigen Stapel Geld mit Gummibändern fixiert. Die Kontrolle dauerte ewig. Da sind große Taschen an den Hosenbeinen nötig, um das ganze Geld unterzubringen. Unterkünfte sind im Vergleich zu den übrigen Kosten des Landes teuer, werden auch meistens in Dollar bezahlt. Aber auch hier lohnt sich die Frage nach dem Wechselkurs, das Personal ist in der Regel hilfreich und recht flexibel
Gefühlte Gefahr Absolut gering, eine massive Polizeipräsenz (zur Kontrolle der eigenen Bevölkerung) verhindert alles. Zum Glück lässt die Polizei inzwischen die Touristen in Ruhe, was wohl früher anders gewesen sein soll. Auch abends hat man sich sehr sicher gefühlt.
Hassle Faktor Gering, man wird noch relativ in Ruhe gelassen. Das Potential des aktiven Verkaufs ist aber, wie in allen touristischen Ländern, gegeben und wird zukünftig auch andere Formen annehmen. Man bekommt nie eine Speisekarte, wenn es ums bezahlen geht, kommt neben dem 10%igen Service auch noch immer ein Touristenaufschlag auf die Rechnung. Das kann nerven, vor allem, wenn die Preise mal teurer werden.
Nach­teile Das Essen ist kein Highlight. Mittags empfiehlt sich Plov. Aus Mangel an Alternative haben wir relativ viel Salat gegessen, was man in solchen Ländern eigentlich vermeiden sollte. Das Land und die Städte sind sehr staubig. Daher wird es jeden Tag von der Bevölkerung intensiv sauber gemacht wird. Souvenirs kaufen hat keinen Spass gemacht, geringe Verhandlungsmöglichkeiten durch die zahlreichen Reisegruppen, daher haben wir es einfach gelassen.
Ver­meiden Halten Sie sich an die Restriktionen des Staates bezüglich des Fotografierens, der Devisenbestimmungen und Hotelregistrierung.
Extra Tipps Die Bevölkerung bewegt sich modisch auf einem eigenen Orbit, völlig losgelöst von den Fashionlabels, die normalerweise die Welt dominieren. Rote Pantoffeln sind in jeder Altersklasse der absolute Hit. Genießen Sie die Zeit, indem Sie einfach einen Tag im Restaurant sitzen. Hier lässt sich das Leben am besten und in aller Ruhe beobachten, vor allem der tägliche Wodkakonsum. Die Leute sind offen und nett, wollen auch Kontakt aufnehmen (was meistens an den beiderseitigen Sprachschwierigkeiten scheitert) und lassen sich meistens auch bereitwillig fotografieren. Als Individualreisende werden Sie auch schon mal von Jugendlichen angesprochen, die einfach ihre erworbenen Englischkenntnisse ausprobieren wollen und sich über eine positive Reaktion freuen.
Anek­doten Wir haben für längere Überlandstrecken (Buchara-Chiwa) ein Taxi genommen. Die Kosten sind moderat. Unser Fahrer war immer in der Tourismusbranche, hatte zufällig genau da was zu tun, wo wir hin wollten. Machte aber eher den Eindruck eines Stasi-Aufpassers, manche Fragen hatten eher den Eindruck der Überprüfung unserer Visaangaben, über die der Fahrer scheinbar Bescheid wusste. Wir gehen mal davon aus, dass es momentan noch üblich ist, Individualreisenden für gewisse Strecken einen staatlichen Überwacher zuzuteilen. War trotzdem ein sehr merkwürdiges Gefühl. Noch sind die Touristenzahlen niedrig (erstaunlich viele Japaner als Einzelreisende) und bestehen fast ausschließlich aus den Reisegruppen (mehrheitlich aus Italien und Frankreich) mit den üblichen ergrauten Teilnehmern und dem Bedürfnis, die Historie jeden Steins erfahren zu dürfen.
Reiseführer Lonely Planet, Central Asia, 2007, man könnte sagen, wie immer, aber die Informationen und Kartenmaterial waren fast immer korrekt, auch die Empfehlungen waren sehr hilfreich und noch auf dem aktuellen Stand. Gute Ausgabe
Resümee Man ist hin und her gerissen. Auch wenn Usbekistan einen armen Eindruck macht, hat es doch eine überraschend gute Infrastruktur. Am besten ist es mit Südosteuropa oder der Türkei zu vergleichen. Die Architektur der Khanperioden alleine lohnt schon die Reise, aber auch sonst hat Usbekistan einen wirklich positiven Eindruck hinterlassen. Das Essen kann es nicht gewesen sein, aber viele kleine positive Ereignisse und Beobachtungen haben sich zu einem empfehlenswertem Ganzen gefügt, das die negativen Dinge, die es unvermeidlich in jedem Land gibt, überwiegt. Außerdem war es seit langem mal wieder ein richtiger Rucksackurlaub.

Uzbekistan




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