Philippinen

Manila & Berge

Boracay Strand

Auf einen Blick

Kriterien Be­wer­tung Beschreibung
Besucht im Jahr2015Regionen: Manila, Nord Luzon, Boracay
Anreise, VisumFlugStempel bei Einreise
Gesundheits­risiko relativ hoch Die üblichen Risiken der Tropen, unbedingt Insektenspray verwenden. Wenn die Belastung mit Moskitos nicht hoch erscheint, kann man dann auf die Malariaprohylaxe verzichten (zur Hauptsaison). Alles ist irgendwie dreckig, daher unbedingt auf Eiswürfel und Salat verzichten. Beides wird einem aber ständig serviert.
Transport Unglaublich billig, aber es kostet viel Zeit, weil man nicht voran kommt und alles überfüllt ist. Jeder der endlos vielen Menschen scheint zu jederzeit irgendwo hinzuwollen (also nichts Neues). Das Verhandeln mit den Fahrern aller möglichen Transportmittel ist anstrengend, vor allem wenn man sich nicht auskennt (also wie immer). Genug Zeit einplanen, wenn man mit dem Taxi zum Fernbus oder Flughafen will. Je nach Tageszeit ist eine Stunde für 10 km in Manila keine Seltenheit, und wenn man Pech hat, ist der Bus/Flug dann weg. Die Hochbahn ist zwar das schnellste Transportmittel von Manila, aber rein kommen ist schon ein Problem, mit Rucksack aber unmöglich.
Reise­möglichkeiten Es gibt Reisemöglichkeiten zu jedem Fleck des riesigen Inselreiches zu unterschiedlichsten Standards (Tricycle über Jeepneys bis Luxusbus),aber man muss ewig viel Zeit einplanen. 30km/h sind das Höchstmaß, eher weniger. AC Busse sind, wie immer, total kalt, vor allem bei Nachtfahrten warm anziehen. Zu manchen touristischen Hotspots (z.B. Boracay) gibt es einen Transferservice vom Flughafen, sollte man sich überlegen, weil auf eigene Faust noch mehr Zeit verloren geht. Manila zu verlassen war extrem schwierig, da es keinen zentralen Busbahnhof gibt und schon das Ticket besorgen, fast unmöglich erschien, geschweige dann den Busterminal zu finden. Je nachdem wo man in Manila wohnt, war die Anfahrt zum Busterminal gefühlt eine halbe Tagesreise.
Höhe­punkte Die Reisterrassen der Zentralkordilliere von Nord-Luzon, eingeschränkt auch Boracay.
Unbedingt sehen Jetzt wird es schon etwas schwieriger, es bleibt nicht so viel übrig. Klar, die Reisterrassen sind schon toll, aber die hat man auch in anderen Ländern. Die Städte sehen alle gleich schmuddelig aus. Strände, auf den Bilder ganz toll, sind auf den 2. Blick dann doch nicht mehr so toll. Gefühlt gibt es in den Philippinen nichts so außergewöhnliches.
Kosten, Preis/
Leistungs­verhältnis
Die meisten Dinge des täglichen Bedarfs sind extrem billig, auch die Kosten für Transport mit Bussen und Taxis gehören weltweit zur untersten Preisklasse, dafür sind die Unterkünfte in der Regel für den rudimentären Standard völlig überteuert.
Gefühlte Gefahr Auch wenn der Reiseführer warnt, und die Voraussetzungen aufgrund der extremen Armutsverhältnisse gegeben seien müssten, wir fühlten uns niemals auf die eine oder andere Art bedroht. Ein Grund dafür könnten sicherlich auch die zahlreichen Sicherheitskräfte gewesen sein. Für die in jeder Situation bestehenden Menschenmassen sind die Philippinos relativ entspannt.
Hassle Faktor Die Freundlichkeit der Menschen ist oberflächlich und durchwachsen. Man ist halt so lange nett, bis man sein Ziel (z.B. Geld) erreicht hat. Die Verkaufsanmache kann in manchen Gegenden extrem sein, das penetrante Yes Mam/Sir geht mächtig auf den Geist. Im Allgemeinen ist die Bettelei aber unerwartet niedrig.
Nach­teile Die Liste ist extrem lang. In erster Linie sind da die Überbevölkerung und die größtenteils sehr geringen Lebensstandards als Ursachen für alle anderen Schwierigkeiten zu sehen. Daraus ergibt sich auch der ganze Stress und Zeitaufwand beim Reisen. Die scheinbare Oberflächlichkeit oder Rückständigkeit der Menschen (soweit wir das beurteilen können), aber auch die Konzeptions- und Ideenlosigkeit haben insgesamt kein positives Bild hinterlassen. Die kulinarische Seite der Philippinen ist ganz fürchterlich, sogar der Reis, der schaufelweise reingestopft wird, hat überhaupt nicht geschmeckt. Hinzu kommt der immense Lärm aus den Musikboxen, es gehört zum guten Ton Livemusik anzubieten, und das ist ein echtes Problem, so schaurig ist das Ganze.
Ver­meiden Manila, die Stadt ist ein einziges Drecksloch. Zwar ist es uns am letzten Tag unseres Aufenthalts mit dem Stadtteil Makati gelungen mal ein besseres Viertel aufzutreiben, aber das hatte dann auch keine Bedeutung mehr. Normalerweise gibt es in jeder Hauptstadt irgendwas besonderes, hier nicht, hier gibt es nur Staus. Man muss beim Reisen auch leider immer wieder nach Manila zurück, um den Weitertransport zu organisieren. Man kann es natürlich darauf anlegen, von irgendwo kurz vor Heimatflug einzufliegen und dann direkt weiterfliegen. Dazu ist das ganze Transportsystem des Landes aber viel zu unzuverlässig. In der Gegend von Banaue gibt es ein sogenanntes Ethnic Village, ein Besuch lohnt wirklich nicht.
Extra Tipps Boracay ist zwar eine ganz nette Insel, man sollte sich bewusst sein, dass man an der "Mallorca"-Schnittstelle von ganz Süd-Ostasien sitzt. Auf die wenigen europäisch aussehenden Touristen kommen Heerscharen infantiler Taiwanesen, Chinesen, Japaner und Koreaner, z.T. auch Russen, die aber alle möglichen Wassersportarten in Unmengen nachfragen, und daher ein immenses Angebot mit entsprechenden Arbeitsplätzen erzeugt haben. Von Banaue zum Main Viewpoint hochlaufen, nach jeder Kurve ändert sich der Blick auf die Terassenanlagen.
Anek­doten Die Philippinen und insbesondere Manila sind der Beweis, dass Chaos eine Struktur hat. Dies gilt vor allem für das offen liegende Stromnetz. Das Land ist ein weiteres demonstratives Beispiel für die Verfettung ganzer Bevölkerungen durch Fastfoodketten. Höchst auffällig war die Anzahl verlebter, alter Männer der eher widerlichen Art (zumeist, aber nicht nur, europäischer Herkunft) mit jungen, einheimischen Mädchen. Sie sahen schon eher aus wie Krankenschwestern. Man muss nicht nur die Mädchen beklagen, denn die immer unzufriedene Fresse, die sie systematisch gezogen haben, lässt nichts Gutes für den alten Bock vermuten. Also, ein Geschäft auf Gegenseitigkeit, sich das Leben zu versauen. Unerwartet war die Altersstruktur, neben den unvermeidlichen Kindern in unendlicher Anzahl gab es auf der Straße fast nur Jugendliche bis Ende 20 zu sehen. Aus unserer Altersklasse war kaum noch jemand da, was schon merkwürdig ist. Und wieder mal Manila: schon morgens um 4:00 Uhr sind unglaublich viel Leute auf dem Weg zur Arbeit, in den Fastfoodketten (und auf den Straßen) wird in Massen gefrühstückt, die Jeepneys und Busse sind schon propevoll.
Reiseführer Zum ersten Mal mit "Stefan Loose" gereist (Ausgabe 2014). Machte gar keinen schlechten Eindruck, umfangreiche Informationen, aber die wichtigste, nämlich die Busstation auch in Edsa, bzw. Pasay (Manila) zu suchen, fehlte. Das ist besonders wichtig, wenn man sein Hotel in Ermita/Malate (Manila) hat (wie vom Reiseführer empfohlen). Alle anderen Busterminals wären viel zu weit weg gewesen. Auch der Hinweis auf Reisebüros in Ermita war auf irgendeine Art unzureichend, wir hatten nicht unerhebliche Schwierigkeiten, einen Flug auf die Inseln zu bekommen.
Resümee Eigentlich tendiert es gegen einen Stern, aber die wenigen Highlights sind schon wirklich schön. Die lange Liste der Nachteile hat insgesamt einen unterdurchschnittlichen Eindruck über das Land hinterlassen. Wir haben nur einen kleinen Teil des Landes gesehen, theoretisch bleibt eine unendliche Anzahl von Stränden übrig, aber das Bedürfnis nach Mehr ist nicht geweckt worden.




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