Vorderasien und die arabische Halbinsel

Reisen in Arabien Arabische Länder waren so mit die ersten richtig exotischen Länder, die ich/wir besucht haben. Die arabische Mentalität hat mich nie mehr losgelassen. Auch hier reicht das Spektrum von bitterer Armut bis hin zu exorbitanten Reichtum, vom absolutem Dreck bis zu hochglanzpolierten Messingtüren, von aufdringlichen Geschäftemachern bis hin zu aufrichtiger Gastfreundschaft, von kleinen Lehmbauten und Lehmhochhäusern bis zu den immensen Ansammlungen von Luxushochhäusern in den Golfstaaten.

Zum Reisen in den arabischen Länder empfiehlt sich ein Sprachführer. Wir haben mit dem "Kauderwelsch für Arabisch" gute Erfahrung gemacht. Erstens ist es relativ vorteilhaft die Zahlen lesen (und sprechen) zu können und zweitens freuen sich gerade die Araber über die Bemühungen ihre Sprache zu sprechen und sind schon dankbar für ein paar Worte. Die Wahrscheinlichkeit in den Emiraten einen Einheimischen kennen zu lernen, sind gering. Wirklich enttäuschend ist die Entwicklung, die eine Vielzahl der bevölkerungsreichen, arabischen Ländern in den letzten 30 Jahren gemacht hat. Von der anfänglichen Euphorie und Aufbruchsstimmung in den 80ern ist durch den religiösen Salto Rückwärts in die Vergangenheit (und den üblichen sonstigen Gründen wie Korruption, Vetternwirtschaft, Geburtenzahlen, etc.) nicht mehr viel übrig geblieben. Hier kann und muss man den Jemen leider als Negativbeispiel hervorheben. Interessant wird es auch, welche Formen von wirtschaftlicher und politischer Stabilität die Golfstaaten den zukünftigen Entwicklungen entgegenbringen können. Der arabische Raum ist auch das Beispiel für verpasste Lebenschancen: 1993 wollten wir unbedingt in den Jemen, da jetzt auch der Südjemen zugänglich gewesen wäre. Dann war plötzlich der Oman offen, also wurde der Jemenbesuch auf 1994 verschoben. Dann begann der Bürgerkrieg im Jemen, und eigentlich hat sich das Land seit dem nicht mehr beruhigt (Stand 2015: es ist alles noch viel schlimmer geworden). Ein ähnlicher Fall war unser geplanter Besuch des Libanons im Herbst 2001. Aufgrund der Anschläge in NY haben wir es gelassen. Seitdem ist das Land gefühlt ebenfalls nicht zur Ruhe gekommen, der Bürgerkrieg in Syrien seit 2011 hat sowieso alles in der Levante verändert und ist mit Libyen momentan ein weiteres Beispiel für Verelendung, Zerstörungswut und den Folgen eines Machtvakuums. Bei den Magrebstaaten sieht es doch auch nicht besser aus, sind ja nicht umsonst so viele Tunesier in Syrien und Irak.

Panorama picture of Abu Dhabi



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